MRT
Die Magnetresonanz (MR)- oder Kernspintomographie ist ein Schnittbildverfahren, das im Gegensatz zur Computertomographie nicht auf Dichteunterschiede, sondern auf Unterschiede in der molekularen Zusammensetzung des untersuchten Körpers beruht. Diese werden durch ein starkes Magnetfeld und energiereiche Radioimpulse sichtbar gemacht.
MR gewinnt immer mehr Bedeutung in der Radiologie wegen des hervorragenden Weichteil-Kontrastes und zusätzlicher Informationen über das untersuchte Gewebe (wie z. B. Wasser- und Fettgehalt, Durchblutung etc.)
Häufig gestellte Fragen
01 Wie funktioniert die Magnetresonanz-Tomographie?
In handelsüblichen MR-Geräten verwendet man Wasserstoff (H)- Protonen, kleinste Teilchen des menschlichen Körpers zur Bildgebung. Diese werden durch einen Hochfrequenzimpuls, vergleichbar mit einem Radiosignal, selektiv angeregt.
Durch Anlage eines starken, ständig vorhandenen Magnetfeldes werden diese Protonen ausgerichtet. Unter Zuhilfenahme dreier weiterer sehr starker, aber nur für Sekundenbruchteile einwirkender Magnetfelder, welche in allen drei Raumachsen wirken, werden die Dicke und die Orientierung der untersuchten Schicht bestimmt sowie spezielle Kontraste, die wir zur Erkennung und Lokalisierung von Pathologie brauchen, erzeugt.
Ein Hochleistungsrechner wandelt dann diese Information in für uns lesbare Bildinformation um.
02 Welche Auswirkungen hat die Magnetresonanz?
Das Magnetfeld und die hochfrequenten Radiowellen haben keine schädigende Wirkung auf menschliches Gewebe und sind nicht spürbar. Durch eine strenge Software-Überwachung ist gewährleistet, dass es auch zu keiner Überwärmung durch die Radiowellen kommen kann. Trotzdem werden Untersuchungen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nur ausnahmsweise und in speziellen Zentren durchgeführt.
Eisenhältige Metallfremdkörper sollen nicht ins Magnetfeld kommen, weil sie angezogen werden und das Magnetfeld und damit die Bildgebung stören. Auch dürfen Patienten mit eingepflanzten elektronischen Geräten (z. B. Herzschrittmacher, Insulinpumpen, Chochlea-Implantate etc.) nicht im Magnet untersucht werden. Die heute üblichen Gelenksprothesen, Gefäßklips, Herzklappen etc. sind in den meisten Fällen MR-tauglich. Bitte bringen Sie zur Untersuchung den Implantatausweis unbedingt mit, damit wir das überprüfen können.
03 Was kann man mit MR untersuchen?
Die Hauptanwendungen der Magnetresonanz-Tomographie liegen auf dem Gebiet der orthopädischen Bildgebung (Gelenksdiagnostik) und der Neuroradiologie (Gehirn, Rückenmark und Nerven, Wirbelsäule). Aber auch in der Tumordiagnostik wird die MRT zunehmend eingesetzt (z. B. Leber, Hals, Prostata und weibliche Brust). Auch die Darstellung der Nieren und ableitenden Harnwege ist möglich. Eine wichtige Anwendung ist die unblutige Darstellung von Blutgefäßen (MR-Angiographie).
04 Wer kann nicht mit MR untersucht werden?
- Patienten mit Herzschrittmacher, Insulinpumpen und anderen elektronischen Implantaten
- Patienten mit alten künstlichen, mechanischen Herzklappen
- Patienten mit Metallfremdkörper in den Augen
- Schwangere in den ersten 3 Monaten
05 Bei welchen Patienten könnten Probleme auftreten?
- Patienten mit Raumangst (Klaustrophobie): Bitte sagen Sie uns vorher, wenn Sie Probleme mit engen Räumen (z. B. Liftkabinen) haben. Wir können bei Bedarf ein Medikament verabreichen, das die Angst wegnimmt. Allerdings sind Sie anschließend nicht verkehrstauglich!
- Manche Implantate (Bitte Implantatpass mitbringen!)
- Eisenhältige Tätowierungen
06 Ablauf der Untersuchung:
- Terminvereinbarung: Telefonisch, mit Fax, per E-Mail oder persönlich
- Anmeldung: Patient/in kommt mit Überweisung (eventuell mit Chefarztbewilligung – abhängig von Leistungsträger und Zuweiser), e-Card und Vorbefunden
- Nach der elektronischen Datenerfassung bekommt der Patient/die Patientin ein MR-Informationsblatt, das im Warteraum durchzulesen, auszufüllen und zu unterschreiben ist
- Nach Aufrufen des Patienten/der Patientin in die Kabine, Erhebung der Anamnese, Besprechung des Informationsblattes und Vorbereitung auf die Untersuchung: Alle eisenhältigen Schmuck- und Kleidungsstücke (Schnallen, Reißverschlüsse, Nieten, … ) müssen abgelegt werden
- Patient/in wird dann in den Untersuchungsraum begleitet und entsprechend der Untersuchung möglichst bequem gelagert
- Die Dauer der Untersuchung variiert nach Region und Fragestellung und beträgt zwischen 10 und 30 Minuten. Gegen die lauten Geräusche während der Messungen bekommt der Patient einen Gehörschutz in Form von Kopfhörern
- Über die Kopfhörer können ggf. auch Atemkommandos erfolgen, die unbedingt zu befolgen sind
- Der Patient/die Patientin bekommt einen kleinen Ballon in die Hand, über den ein akustisches Signal ausgelöst wird. Bitte drücken Sie diesen Ballon nur im Notfall
- Während der ganzen Untersuchung ist der Patient/in akustisch und mit Videokamera überwacht
- Sollte ein Kontrastmittel erforderlich sein, erfolgt die Verabreichung durch den Arzt während der Untersuchung bzw. es wird bereits vor Untersuchungsbeginn ein venöser Zugang gelegt. MR-Kontrastmittel sind gadoliniumhältig und sehr gut verträglich, sie enthalten kein Jod
- Nach der Untersuchung muss der Patient/die Patientin zur Anmeldung, um den Bild- und Befundversand zu vereinbaren.
- Die Bilddaten werden bearbeitet und über das interne Netzwerk zu den Befundkonsolen der Ärzte geschickt
- Befundung durch den Arzt, Befundschreibung im Sekretariat und Befundfreigabe durch den Arzt